Was nach einer guten Tasse Kaffee übrig bleibt, wird in der Regel als Abfall angesehen – aber das Warschauer Start-Up EcoBean zeigt gerade, dass sich aus verbrauchtem Kaffeesatz (Spent Coffee Grounds, SCG) noch eine Reihe wertvoller Bestandteile herstellen lässt. Das Unternehmen hat eine verfeinerte Abfolge von Verarbeitungsschritten entwickelt, um hochwertige Chemikalien wie Antioxidantien, Kaffeeöl, Polymilchsäure und Proteinzusätze aus SCG herzustellen und dabei nahezu keine Abfälle zu hinterlassen.
Bei der Konzeption eines wirtschaftlich und technisch machbaren, aber dennoch robusten und flexiblen Prozesses müssen viele Fragen beantwortet werden: Wie beeinflusst die Änderung eines Prozessparameters den Gesamtprozess? Was ist die ideale Batchgröße für ein gegebenes Schichtsystem? Wie beeinflussen Veränderungen der Rohstoffzusammensetzung die Prozessausbeute? Was ist die richtige Größe für die Puffertanks?
INOSIM Unterstützung für Circular Economy Innovation
Die Modellierung des Prozesses mit einer flexiblen, fortschrittlichen Simulationssoftware wie INOSIM und die Durchführung virtueller Experimente helfen Prozessingenieuren, die besten Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden. Die INOSIM-Gruppe unterstützt seit jeher Biotech-Start-ups auf ihrem Weg von der Idee zum industriellen Prozess, z. B. die Bitop AG in Witten.
INOSIM liefert EcoBean nicht nur ein Softwarepaket, sondern auch simulationsbezogene Dienstleistungen wie Softwareschulungen und Projektunterstützung. Im Juni 2023 reiste INOSIM-Mitarbeiter Dominik Wolff nach Warschau, um dem EcoBean-Team die Software vorzustellen und mit dem Aufbau des Simulationsmodells zu beginnen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war Dominik „erfreut, das Team persönlich kennengelernt zu haben und beeindruckt von den Fortschritten, die wir bereits in wenigen Tagen gemacht haben. Ich bin überzeugt, dass die Ergebnisse unserer kommenden Simulationsstudien dazu beitragen werden, die Innovation von EcoBean in die industrielle Anwendung zu bringen. Auch persönlich, als Kaffee-Enthusiast, bin ich gespannt, was entstehen kann, wenn verbrauchter Kaffee als Rohstoff angesehen wird.“
Digitaler Zwilling ist entscheidend zur Minderung des Scale-up-Risikos
Maciej Majchrowicz, Digitalisierungschef von EcoBean: „Die Implementierung einer digitalen Zwillingslösung ist für uns ein Element zur Minderung des Scale-up-Risikos. Sie ermöglicht uns, unsere Anlagen optimal zu gestalten, deutlich mehr Experimente zu machen und Was-wenn-Analysen durchzuführen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit INOSIM, denn ihre Erfahrung ist in der Branche beispiellos.“
Mit der INOSIM-Software erstellen Anwender präzise digitale Zwillinge von gemischten Batch-Conti-Prozessen, um Erkenntnisse für wichtige Geschäftsentscheidungen zu gewinnen. Das rezeptbasierte Werkzeug bietet viele Freiheiten, selbst die komplexesten Prozesse und Produktionsregeln zu modellieren. Durch virtuelle Experimente bewerten die Anwender viele unterschiedliche Konstruktionsansätze und können Prozessunsicherheiten einbeziehen, um so robuste und wirtschaftliche Lösungen zu entwickeln.
INOSIM Geschäftsführer Peter Balling: „Unsere Vision ist es, die Entscheidungsfindung mit innovativen Simulationswerkzeugen und maßgeschneiderten Dienstleistungen zu ermöglichen, um so zu einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft beizutragen. Ich bin überzeugt, dass der Einsatz von biobasierten Rohstoffen und das Verständnis von Abfall als Rohstoff eine Lösung für die heutigen Herausforderungen sind. Deshalb freue ich mich, dass EcoBean und INOSIM diese Kooperation für eine zukünftige Kreislaufwirtschaft begonnen haben.“
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