4. Juni 2025

Simulanten unter sich: INOSIM User Day 2025

Tradition, Genuss, vergnügliche Momente, topaktuelle Info und jede Menge Technologie kennzeichneten den diesjährigen INOSIM User Day, der am 22. Mai 2025 in Dortmund stattfand. Über vierzig Teilnehmende aus dem In- und Ausland waren unserer Einladung in den Technologiepark nahe der Technischen Universität Dortmund gefolgt. Sie erlebten ein abwechslungsreiches, informatives Programm und den gewohnten direkten Austausch der Kunden mit den Entwicklern und Consultants von INOSIM. Und seit dem letzten INOSIM User Day 2023 war einiges passiert: Der Einstieg von ZETA bei INOSIM, die Reorganisation der Firmenstruktur, das Release von INOSIM 14, das kurz bevorstehende Release von INOSIM 2025.1 sowie eine Menge Erfolggeschichten durch die Simulation, von denen unsere Kunden in Vorträgen zu berichten wussten…

Vorabend: Zeitreise Zeche Zollern

Beim Get-Together am Vorabend wurde den Teilnehmenden bereits einiges geboten. Auf der historischen Zeche Zollern, heute ein Museum, gab es viel zu erfahren über die Arbeitsbedingungen im frühen 20. Jahrhundert mit Gasexplosionen, Kohlestaub, Lärm und harter körperlicher Arbeit. Schnell waren sich alle einig: Lieber heute Simulant sein als früher ein Malocher.

Industrielle Tradition zum Anfassen: Die Zechern Zollern im Nordwesten von Dortmund

Immerhin ging es bei der Führung auch hoch hinaus auf den alten Förderturm der Zeche mit Rundumblick ins überraschend grüne Ruhrgebiet, statt wie früher „unter Tage“ einzufahren. Schließlich wurde der Abend mit einem leckeren „Zechenbüffet“ im ehemaligen Pferdestall der Zeche, heute ein Restaurant, und einem gegenseitigen Kennenlernen in gemütlicher Atmosphäre abgeschlossen.

Fester Programmpunkt: Das gemeinsame Abendessen bot Gelegenheit zum Kennenlernen, Wiedersehen und ersten Austausch

User Day: Humorvoller Auftakt

Am Morgen des User Day wurden die Teilnehmenden dann mit einem kleinen Augenzwinkern begrüßt: An jedem Platz im Konferenzraum wartete, zusammen mit weiteren praktischen Präsenten, die neue INOSIM Tasse mit der Aufschrift Simulant. Ein „Berufsstolz“ der etwas anderen Art, der durchweg sehr gut ankam!

Ging weg wie warme Semmeln: Die neue INOSIM Tasse, exklusiv für „Simulanten“

Neu war außerdem, dass der User Day dieses Mal vollständig in englischer Sprache abgehalten wurde, da auch Teilnehmende aus den USA, Indien und Dänemark anwesend waren.

Begrüßung und Keynote: Smart Plants Run on Data

INOSIM Geschäftsführer Peter Balling begrüßte zunächst das Plenum, worauf Josef Maier, einer der Chefs der ZETA-Gruppe, die neue INOSIM Mutterfirma ZETA vorstellte. Es folgte eine Keynote von Dr. Christian Sonntag (Sigma Process & Automation GmbH), Schwesterfirma von INOSIM innerhalb der ZETA-Gruppe), der den Leitrahmen für den ersten Präsentationsblock setzte: Smart Plants Run On Data.

Biotest: Foresight ready – automation-based engineering model

Während Christian Sonntag unter dem Titel From Chaos To Clarity die Bedeutung von IT und Daten als Treiber für optimierte Produktionsabläufe betont hatte, stellte anschließend Andreas Fischer (Biotest AG) einen konkreten Anwendungsfall dafür vor: Für den künftigen Einsatz von INOSIM Foresight erstellt Biotest zur Zeit ein automatisierungsbasiertes Engineeringmodell im Bereich der blutplasmabasierten Medikamente. Ziel ist eine drastische Steigerung der Produktionskapazitäten mithilfe der INOSIM Tools.

Download der Präsentationen

Kundenpräsentationen: Smart Facility Design

Den zweiten Themenblock eröffnete Hans Eder (ZETA) mit einem Vortrag zur optimierten Auslegung von Reinräumen mit Hilfe von INOSIM Software für die Prozesssimulation:

ZETA: Process-based Energy Optimization Of Cleanrooms

Der Ansatz nutzt Simulation, um in einer pharmazeutischen Produktionsanlage den tatsächlichen Wärme- und Partikeleintrag in den Raum zu kennen und HVAC Systeme passend auszulegen, anstatt ein ineffizientes und teures (Capex und Opex) System zu betreiben. Dadurch werden schätzungsweise 50-70% Energie-Einsparungen möglich. Die Idee kam bei den Teilnehmenden auch deshalb sehr gut an, weil ein einmal erstelltes Engineeringmodell dabei eine weitere Nutzung erfährt und der Mehraufwand für die Nutzung des Modells in der INOSIM Simulation nur wenige Stunden beträgt.

Anschaulich: Dennis Meister (Octapharma) brachte dem Plenum Vorteile (und Fallstricke) beim Umstieg auf INOSIM näher

Octapharma: Process Simulation User Story

Dennis Meister (Octapharma GmbH) unterhielt die Teilnehmenden mit einem informativen Erfahrungsbericht aus seiner beruflichen Praxis. Es ging um die Benefits beim Wechsel der Werkzeuge hin zu INOSIM. Der Vortrag zeigte die Evolution der Nutzung von Simulationstools im Unternehmen auf, beginnend beim simplen Excel-Sheet, über SchedulePro, und endend bei der detailgetreuen Simulation mit INOSIM. Prozesssimulation ersetzte dabei frühere, „weiche“ Parameter wie Emotionen, Meinungen, Diskussionen und falsche Erwartungen und lieferte zuverlässige Parameter für das Engineering. Und in den humorvollen Memes von Dennis Meisters Präsentation fanden so manche Teilnehmende ihre eigene „Liebesgeschichte“ mit INOSIM wieder!

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Neuigkeiten aus der INOSIM Software-Entwicklung

Nach der Mittagspause stellte INOSIM Software-Entwicklungschef Dr. Michael Günther zunächst die neue INOSIM Update-Strategie vor:

INOSIM Insight: Künftig eine Vollversion pro Jahr

Ab 2025 liefert INOSIM pro Jahr eine neue Vollversion unseres Kernprodukts, verteilt auf jeweils 2 Releases im Jahr, passend zu kürzeren Support-Zyklen bei Zulieferern wie Microsoft. Es folgte eine kurze Vorstellung der neuen Features in INOSIM 2025.1. Anschließend wurde weiteren Ideen für 2025.2 präsentiert sowie ein kurzer Ausblick auf langfristige Arbeiten wie das neue Plant Layout gegeben. Die darauf folgende Diskussion mit den Teilnehmenden drehte sich um Fragen aus der Praxis: Wäre eine Art Co-Pilot für den VBA-Editor auf denkbar? Wie stellt sich die Integration in eine Firmen-KI dar? Welche Probleme müssen dabei berücksichtigt werden?

INOSIM Innovation: Foresight-Entwicklung

Fokussiert auf Innovation: Dominik Bleidorn (INOSIM GmbH) erläuterte unsere neuesten Entwicklungen

INOSIMs Head Of Innovation Dominik Bleidorn stellte im Anschluss aktuelle Innovations-Themen vor. Dies betraf Fragen der Stabilität und Ausreifung, verbesserten Datenzugriff, eingebaute Anwenderdokumentation, das neue Foresight-Web-Interface, Ideen für neue Extensions (z. B. Rezeptimport aus Daten per Tabelle, XML, o.ä.), Fragen der KI (INOSIM Chat GBT Assistant) und vieles mehr. Auch Kundenwünsche (z. B. Umbenennung von Units per Extension, Erstellung von Units per Extension) wurden hier behandelt.

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Kundenpräsentationen: Planning Robust Facilities

Philipp Michel (Chemgineering AG), langjähriger und versierte INOSIM Nutzer, eröffnete den nächsten Präsentationsblock mit seinem Vortrag.

Chemgineering: Comparison of filling concepts: One Pot vs. Mix & Buffer

Er stellte ein Projekt vor, in dem verschiedene Produktionspläne und Equipment-Konfigurationen im Hinblick auf Produktionskapazität analysiert werden. Insgesamt wurden 53 Szenarien simuliert (Variation von Produktionsplan, Equipmentkonfiguration und Schichtplan) und es konnte gezeigt werden, dass das One Pot-Konzept keinen Vorteil gegenüber Mix & Buffer bietet und zudem der bewährte Betriebsablauf (und Genehmigung) nicht geändert werden muss.

Artistratis: Being Certain under Uncertainty – How Simulation, AI und Calculation Power can help!

Nils Oldenburg (Artistratis) motivierte das Publikum, Unsicherheiten im Produktionsgeschehen zu betrachten, da diese immer relevanter werden. Dies illustrierte er beispielhaft an einer Case Study (Planung von zwei Produktionslinien mit unterschiedlichen Volumen. Simulationsziele: weniger Lagerhaltung bzw. Diversifikation, Rohmaterial, Personal). In diesem Beispiel wurden INOSIM  Statistical Analyzer und INOSIM Optimizer mit stochastischer Optimierung genutzt: 50 Durchgänge pro Generation x 10 Samples x 200 Generationen ergaben viele Simulationsläufe, die in ca. 24 h auf einem normalem Laptop realisiert werden konnten. Doch dieser Aufwand lohnte sich. Es konnten folgende Regeln abgeleitet werden: Kampagnen bilden, um Reinigungszeiten zu minimieren; Auslastung der Produktionslinien ausbalancieren durch Variation der Batchgrößen; Sequenz modifizieren, um genug Pufferzeiten zu gewährleisten falls Verzögerungen auftreten.

Sigma: Combination of batch processes and discrete manufacturing in Fill & Finish processes

Ausgeschlafen: Danylo Spitsyn (Sigma Process & Automation GmbH) glänzte mit hervorragenden Simulationskenntnissen

Danylo Spitsyn (Sigma Process & Automation GmbH) stellte ein Fill & Finish-Simulations-Projekt vor, dessen Ziel es war, zu bestimmen, ob die Zielkapazität der Produktion von Blutplasma-Produkten mit einem initialen Design erreicht werden konnte. Das Modell verfolgt den Prozess über mehrere Wechsel, von Batch-Produktion zu diskreter Lagerung und Fertigung und zurück. Eingesetzt wurde INOSIM Software mit dem Packaged Goods Add-on, so dass die Logistik-Prozesse ebenfalls rezeptbasiert mithilfe von Modulen abgebildet werden konnten. Das Modell ist modular aufgebaut, so dass neue Produkte einfach über eine Matrix zusammengestellt werden können. In der Auswertung lag der Fokus auf den Palettenstellplätzen über die Zeit (Simulationszeitraum 1 Jahr) sowie der Equipmentauslastung. Die Auswertung der Stellplätze zeigt, dass diese in manchen Bereichen nur sehr knapp ausreichten (im Peak 94 von 96 belegt). In Zukunft soll das Modell um den vorgelagerten, detaillierten Batch-Produktionsprozess sowie Limitierungen, z. B. in Form von Mitarbeitern, ergänzt werden.

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Abschluss und Get-Together

Nach so viel geballter Information bot das abschließende Get-Together noch einmal Gelegenheit zum informellen Austausch. Der Ruhrgebietstradtion folgend, kredenzten wir (neben Sekt) auch heimisches Bier. Versehen mit vielen guten Ideen und Anregungen, machten sich anschließend Teilnehmende und Mitarbeitende auf den Heimweg. Das INOSIM Team freut sich schon heute auf den nächsten User Day, der voraussichtlich 2026 erneut in Dortmund stattfinden wird. Über den Termin informieren wir Sie rechtzeitig an dieser Stelle und in unserem Newsletter!

Angeregt: Auch nach dem Ende der Präsentationen ging der Austausch noch weiter

Sie haben noch Fragen oder wünschen weitere Informationen? Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

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