Die 1952 gegründete BMI Bayerische Milchindustrie eG mit Sitz in Landshut zählt aktuell 28 Milchliefergenossenschaften und Molkereien als Mitglieder. Als eines der führenden deutschen Molkereiunternehmen verarbeitet die BMI jährlich mehr als 940 Mio. Kilogramm Milch und knapp über zwei Mrd. Kilogramm Molke an den sechs Produktionsstandorten in Bayern und Sachsen-Anhalt. Der Exportanteil beträgt 46,8 Prozent. Die BMI ist damit einer der größten Hersteller von molkebasierten Ingredients in Deutschland; daneben ist die Käse-Produktion eine tragende Säule. Abnehmer sind der Lebensmitteleinzelhandel, die weiterverarbeitende Industrie und der Fachgroßhandel. Mit knapp 1.100 Beschäftigten wird ein Jahresumsatz von rund 725 Mio. Euro (2021) erwirtschaftet.
Die Nutzung umfangreicher Multiproduktanlagen, eine stark rohstoffgetriebene Produktion sowie die hohen Anforderungen in der Lebensmittelindustrie stellen die BMI vor komplexe Herausforderungen in der Produktions- und Anlagenplanung. Als innovationsgetriebenes Unternehmen erkannte man das Potential der Verwendung von Prozesssimulation in der Lebensmittelindustrie und trat im Frühjahr 2022 in Kontakt mit INOSIM.
Nach einer Schulung im Mai, durchgeführt von der INOSIM Consulting GmbH in Dortmund, wurde ein Pilotprojekt zur Modellierung des BMI-Standorts Zapfendorf gestartet. Das Kernteam des Projekts bestand aus zwei Mitarbeitenden der BMI. Diese wurden bei komplexen Fragestellungen in regelmäßigen Remote-Meetings beratend durch einen Simulationsexperten der INOSIM Consulting unterstützt und erlangten so im Zuge des Projekts rasch tiefgehende Kenntnisse in der Modellierung mit INOSIM.
Bis Ende Juli wurde so ein Simulationsmodell erarbeitet, welches unter Betrachtung komplexer Faktoren und Restriktionen (wie beispielsweise variierende Rohstoffqualität, produktabhängige Anlagenauswahl, Reinigungszyklen, limitierende Anlagenverrohrungen oder Haltbarkeiten) einen umfassenden Produktionsplan abbildet. Die Simulation generiert dabei Gantt-Diagramme, zu erwartende Produktionsmengen sowie KPIs zu Tank- und Teilanlagenauslastungen.
Die Ergebnisse des Simulationsprojekts können bei BMI zukünftig zur Kapazitäts- und Engpassanalyse eingesetzt werden. Perspektivisch kann das Modell zur Szenariensimulation in der Anlagenplanung eingesetzt oder zur Unterstützung der Produktionsplanung erweitert werden. Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit plant die BMI die Kooperation in naher Zukunft fortzusetzen.
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